Die Zeit |
Jedes System bildet bei seiner Entstehung auch eine
ihm eigene Zeit (Eigenzeit). So hat z.B. ein Bakterium eine andere Lebenserwartung
als ein Mensch. Auch die messbare Reaktionszeit auf einen Sinneseindruck
ist individuell verschieden. Diese Eigenzeit ist nicht linear sondern
fraktal, d.h. bestimmte Abschnitte laufen schnell, andere langsam, wieder
andere werden gar nicht wahrgenommen. Als Beispiel: Ist eine Sache interessant,
so ist eine Stunde im Nu vorbei. Bei unangenehmen Ereignissen oder beim
Warten auf ein Ereignis kann eine Stunde ewig dauern. Im Schlaf ist das
Zeitgefühl nahezu ausgeschaltet. Dabei sind die Zeitspannen selbstähnlich:
Das Phasen des Wartens auf das nächste Frühjahr, den nächsten
Tag , die nächste Stunde oder den nächsten Augenblick ist ähnlich
und nur in ihrer Größe (Dauer) unterschiedlich. Ein
weiterer Aspekt der Zeit ist noch zu erwähnen. Das eigene Zeitempfinden
des Systems ist ein Maß für das Alter des Systems. Je näher
das System an seinem Umordnungsprozess (Tod) ist , desto schneller läuft
seine selbst empfundene Zeit ab. Umgekehrt läuft nachdem sich aus
dem Chaos ein System neu geordnet hat (Geburt) die selbst wahrgenommene
Zeit sehr langsam ab; zunächst wird sie sogar noch gar nicht wahrgenommen.
Auch dieser Prozess läuft nichtlinear. Zur Synchronisation: Da es sich um offene Systeme handelt und diese
Systeme gekoppelt sind , muss auch die Zeit synchronisiert werden. Im
allgemeinen synchronisieren sich ähnliche Systeme nach der langsamsten
Eigenzeit. So synchronisiert der 24h Rhythmus der Sonne u.a. den Menschlichen
Rhythmus, der sonst 25h betragen würde. Bei Untersystemen wird
die Eigenzeit auf einen bestimmten mathematischen Teiler der Eigenzeit
des übergeordneten Systems synchronisiert. Begibt sich das übergeordnete System an einem Gabelungspunkt in
eine neue Komplexität mit neuer Eigenzeit und das untergeordnete
System kann sich nicht mehr synchronisieren, so driften beide Systeme
bis zur Abkopplung auseinander. Diese Eigenzeit ist ein Systemparameter des jeweiligen Systems. Das hat weitreichende Folgen: Schwingt ein System mit einer völlig anderen Eigenzeit als ein anderes, können sie sich nicht wahrnehmen und ungestört nebeneinander existieren. Schwingen zwei Systeme mit der nahezu gleichen Eigenzeit, können sie einfach Informationen austauschen. Schwingen zwei Systeme ähnlich, so versuchen sie sich für gemeinsame Aufgaben zu synchronisieren. Gibt nun aber ein System Information weiter und das Empfängersystem schwingt mit einer andern Eigenzeit, so wird die Hauptenergie nicht für die Aufnahme der Energie, sondern zur Synchronisation der Zeit verwendet. Der Wirkungsgrad für die Informationsübertragung sinkt. |