| Aktuelles: Nächster Treff Freitag 30.11. 2007 Pizzeria Krautheim |
|
Hecken Landschaft gemeinsam gestalten - |
|
| Idee: |
|
| Ein 4 ha großer Acker wird im Laufe der Zeit im Dialog zwischen Landschaft und Mensch gestaltet. Dabei entstehen vielfältige Lebensräume für Mensch und Natur. | |
| Verwirklichung: | |
| Im Oktober 2007 wird mit der Pflanzung einer
300m langen Nutzhecke begonnen. Es werden Büsche für Vögel,
Bienen und Käfer, aber auch Beeren und Bäume für den Menschen
gepflanzt. Dabei bilden verschiedene Heckenabschnitte verschiedene Lebensräume
ab. Vor den Hecken werden im Frühjahr 2008 kleine Feldabschnitte angelegt, die jeweils Lebensräume abbilden. |
|
| Erhaltung: | |
| Ursprünglich hatten die Hecken für
den Bauern vielfachen Nutzen: Wind- und Erosionsschutz, Viehfutter, Brennholz,
Bauholz für Körbe , Rechen usw., Beeren, Säfte und Heilkräuter.
Dieser Nutzen war Antrieb die Hecken zu erhalten und zu pflegen. Entfällt
der Nutzen, gehen auch die Hecken zugrunde. Der reine Landschafts- und
Naturschutzgedanke reicht nur als Alibifunktion der agrarnaturschützerischen
Subventionsadministration zur Entmündigung der Bauern aus. Wird dem Menschen aber wieder der Nutzen einer Hecke bewusst, so wird über dieses Argument langfristig die Erhaltung der Hecke gewährleistet. |
|
| Wie kann ich mitmachen? | |
| Einfach vorbeikommen, einen Setzling mitbringen
oder einen vorhandenen Setzling einpflanzen. Bei dem Setzling sollte
es sich um eine einheimische Sorte handeln. Wir ordnen die Pflanze dem
jeweiligen Lebensraum zu. |
|
| Pflege: | |
| Die ersten Jahre muss der Bewuchs um die
Pflanzen mindestens einmal im Jahr gejätet und je nach Witterung
angegossen werden. |
|
| Standort: | |
| Flachgründiger Muschelkalkboden mit Lettenanteilen, eher trocken | |
| Die Lebensräume der Hecken: |
|
| Obstwiese: Kirschen, Zwetschgen, Pflaumen,
Mirabellen, Mostbirnen, Quitten, alte Obstsorten Beerenalle: Johannisbeeren (rot, schwarz), Himbeeren, Stachelbeeren Steinriegel: wilde Erdbeere, wilde Stachelbeere, Schlehen, Sanddorn, Hagebutte, Haselnuss Vogelhecke: Pfaffenhütchen, Kartoffelrose, Hagebutte, Haselnuss, Vogelbeere, Hartriegel, Holunder Windschutz: Hainbuche , Haselnuss, Feldahorn Benjesheckenabschnitt: |
|
| Die Lebensräume vor den Hecken: | |
| Bienenweide mit Phacelia Einkornfeld mit Kornblumen Kartoffelfeld Wildkräuterfeld verschiedene Kleearten Blumenwiese |
|
| Gestalterische Aspekte: |
|
| Die Anordnung der Hecken, Bäume, Steinriegel und Findlinge soll gemeinsam gestaltet werden. | |
| Prinzipielle Gedanken zu dem Projekt: | |
| Systematisch werden immer mehr ursprüngliche, durch oder mit dem Menschen entstandene Lebensräume zerstört. Da diese Lebensräume zigfache Symmetrie besitzen, haben Sie eine starke Tendenz sich zu erhalten. Der Mensch ist in diese Lebensräume verwickelt, also werden auch immer mehr Menschen tendenziell zur deren Stabilisierung beitragen. Entstanden mit dem Menschen sind diese Lebensräume auch eine große spirituelle Kraftquelle für den Menschen. |
|
| weitere Aspekte: |
|
| Faszinierend, wir die filigranen Verästelungen
der zweijährigen Haselnusshecke die leichten Kräfte der Sonne
und des Himmels zwischen Erde und Himmel hält. Das Leben unzähliger
Tiere wird durch diese Kräfte strukturiert. Die Vögel, die sonst
in den Himmel gezogen würden, werden im feinen Geäst gehalten.
Die Käfer, die sonst langsam durch die Schwere der Erde ein leichtes
Beute wären, wuseln scheinbar schwerelos in ungeahnte Höhen.
Selbst die Ameisen wölben ihren Bau aus der Erde heraus, angezogen
von diesen Bündeln der leichten Kraft. Auch der Beobachtende wird von der Leichtigkeit ihrer Form angehoben, ohne davonzufliegen, von ihrem Wesen inspiriert, ohne zu entgleiten. Endlos schlängelt sich ihr Saum entlang von Wäldern und Wegen ohne nach beiden Seiten einen abrupten Übergang zu bilden. Hecken geschaffen durch die Pflege des Menschen sind auch ein äußeres Abbild der jeweiligen Kultur. Ihr Wesen erspürend, pflegten die Menschen die Hecken über Jahrhunderte und hatten davon durchaus einen Nutzen. Sie schützten vor Wind und Austrocknung, brachte Feuer- und Bauholz, Futter, Beeren, Früchte und Heilplanzen. Doch nicht nur der materielle Nutzen ist der Grund für die Pflege gewesen. Über die Arbeit mit der Hecke kam ihr Wesen, diese Leichtigkeit und Inspiration, mit den Menschen in Berührung und berührte ihn. Heute, wachsen die Hecken weiter. Ohne Schnitt sind sie zu Wald geworden. Reduziert in ihrer Vielfalt, verschwindet das leichte und inspirierende in der Landschaft. Grobe Stämme mit starken Wurzeln reißen den Lebensraum an sich. Als wertlos erachtet, werden sie aus der Landschaft eliminiert. Die Landschaft als Abbild der Kultur, die Kultur als Abbild des Einzelnen. Selbstähnlichkeit als Möglichkeit des Erkennens. |
|