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Einkorn-das Korn der Sonne
Wie kam es dazu?
2003: Da erzählte Karl von diesem wundersamen Korn und dass man es auch hier anbauen könne. Und da war ein Acker, der gesäht werden wollte. Es war schon März und so zogen wir mit den Hacken aus, das Einkorn zu sähen, nachdem der Gedanke offensichtlich schon gewurzelt hatte. Es wurde nochmals kalt, so hatte der Samen noch ein wenig Zeit sich an seine Umgebung zu gewöhnen. Lange Zeit war nichts zu sehen. Hatten ihn die Mäuse gefressen? Ringsum begann es zu grünen. Auch das Einkorn lugte heraus. Nun verschwand es eine ganze Weile aus meinem Sinn und bei dem nächsten Besuch hatte das Einkorn auch schon Besuch: die Distel. Die Distel schien aber eine Art Schwiegermutter des Einkorns zu sein, also musste sie gehen. Dann kam die große Trockenheit. Wenig Hoffnung hatte ich für die noch kleinen Pflänzchen. Aber siehe da, die Felder ringsum darbten in einem staubigen okerbraun vor sich hin. Nur das Einkorn stand in einem hellen Grün, das an den Wald im Mai erinnerte und streckte seine Ähren der Sonne entgegen, als ob es nicht genug von ihr bekommen könnte. Dies gab mir den Impuls das Einkorn wieder anzubauen. Im August ernteten wir nach alter Methode: Hauerrechen, Sichel, Garben und Ährenleser. Gedroschen wurde es von Hand.

Dokumentation des Anbaues 2003/04

Fläche: ca. 1 ha Sorte: Tifi Aussaatmenge: ca. 200 kg/ha
Saatgutbezug: Öko-Korn-Nord weitere Infos: http://www.einkorn.de

 

Boden: flachgründiger Muschelkalk mit vielen Steinen Boden hält Wasser schlecht.
Aussaat: Ende September Düngung: keine Präperate: Hornmist,Hornkisel
Entwicklung: im Frühjahr hervoragende Bodenbedeckung. Starker Wuchs und trotz der zeitweisen Trockenheit keine Probleme. Der Beikrautbesatz hielt sich in Grenzen. Nicht sehr standhaft. Dies zeigt jedoch, daß die Information die die Pflanze trägt von mehr Bewegung, Flexibilität und Wendigkeit geprägt ist.
Ernte: Es gab eine Unmenge Stroh. Der Ertrag erscheint vor dem Gerben recht gut. 1550 kg gegerbteWare; 250kg Ausputz
Besonderheiten: Die hohe Aussatmenge hat zu einem dichten Wuchs im Frühjahr und für eine guten Beikrautunterdrückung gesorgt. Allerdings war der Bestand zu dicht. Das könnte bei schlechteren Bedingungen und ungünstigeren Vorfrucht zu einer Überbelastung des Bodens und damit minderer Qualität führen. Das nächste Jahr nehme ich 130 kg/ha. Der Boden war nach der Ernte leichter zu bearbeiten als beim Dinkel und Weizen. Der Verkauf scheint recht problematisch zu sein. Der Anbau hat Spaß gemacht.Es war schön zu sehen wie das Korn gewachsen ist.
Vorfrucht/ Vorbearbeitung: Vor zwei Jahren Luzerne, die schlecht über den Winter 2002/03 kam. Im Juli 2003 wegen Ampferbesatz gepflügt. Aufgrund der Trockenheit keine Begrünung mehr.  
 
Bilder des Anbaues
 
das Saatgut

Korn

Korn mit Granne

Ähre

 

Feld an 5. März

obere Schicht aufgetaut darunter

gefroren

zu dick gesäht

Beikrautbesatz erkennbar

 

5. März 2004

Sorte : Tifi

nachts Frost tagsüber Sonne

teilweis noch Schnee

lilaverfärbung der Blätter

25. März

gestriegelt mit Netzegge

3. April

Hornmist gespritzt

30. April 2004

sehr trocken

starker Beikrautbesatz

17. Mai 2004

ab 1.Mai hat es 50 l geregnet

dichter Bestand

viel Windhalm

Anfang Juli

ca. 1,30m hoch

Vera verschwindet im Feld

Mitte Juli

ins Lager gegangen nach einemGewitter

die Halme sind jedoch nicht ganz auf

dem Boden - so kann das Korn reifen

die Ernte

 

das wurde daraus:

Auf der Biofach wurde 2005 von

Erdmann-Hauser ein neues Produkt aus

dem Einkorn hergestellt.

www.erdmannhauser.de